Kopf pigmentierung München
HAIR CLINIQUE
Die Arten des Haarausfalls
Androgenetische Alopezie bei Männern
Bei hellhäutigen Männern ist dies eindeutig die häufigste Art des Haarausfalls, bei dunkelhäutigen Männern kommt diese wiederum seltener vor – und noch seltener bei Männern asiatischer Herkunft.
Der Prozess des Haarausfalls beginnt meist unauffällig – der Haaransatz geht nur leicht zurück. Danach ist der Vorderkopf betroffen und das Haar wird lichter. Auch die Struktur des Haars verändert sich und der ursprünglich feste Haarschaft wird dünner – dies ist verbunden mit der Miniaturisierung der Haarfollikel. Folgend zieht sich der Haaransatz weiter zurück und der Haarausfall wird auf der Kopfkrone deutlicher und im Endeffekt bildet das Haar eine „Hufeisenform“, d.h. das Haar verbleibt am Hinterkopf und an den Kopfseiten, sodas ein schmales Haarband in Form eines Hufeisens gebildet wird. Dieser Prozess verläuft nicht bei jedem Mann auf die selbe Art und Weise. Bei manchen Herren dauert der Prozess 10 – bei anderen wiederum 40 Jahre. Die ersten Anzeichen des androgenetischen Haarausfalls können bereits im Jugendalter erscheinen – denn in der Pubertät werden mehr Androgene produziert.
Die Genetik entscheidet
Der androgenetische Haarausfall betrifft ausschließlich nur die Personen, die dazu genetisch veranlagt sind. Haarfollikel, die empfindlich auf die Androgene reagieren, werden miniaturisiert und verschwinden folglich.
Die Veranlagung kann sowohl vom Vater als auch von der Mutter vererbt werden.
Für den Prozess des Haarausfalls ist das Hormon Dihydrotestosteron verantwortlich, eine Form des männlichen Hormons Testosteron. Das Testosteron verwandelt sich durch das Enzym 5-alfa Reduktase, das sich in den Talgdrüsen nahe der Haarfollikel befindet, in Dihydrotestosteron. Folgend bindet sich das Dihydrotestosteron in anfälligen Haarfollikel an den Androgenrezeptor und aktiviert auf diese Weise den Miniaturisierungsprozess des Haarfollikels, verkürzt die Wachstumsphase des Haars und führt folgend zum Haarverlust.
Die androgenetische Alopezie ist progressiv – das Haar wird dünner, lichter und fällt folglich aus.
Bemerkenswert ist hierbei, dass der Testosteronwert im Blutkreislauf nicht erhöht sein muss, um zum Haarverlust zu führen. Dies ist nämlich bereits in den DHT-empfindlichen Haarfollikeln kodiert.
Androgenetische Alopezie bei Frauen
Der androgenetische Haarausfall kann bedauerlicherweise ebenfalls Frauen betreffen.
Es wird vermutet, dass im Laufe des Lebens ungefähr die Hälfte aller hellhäutigen Frauen an androgenetische Alopezie leidet. Der Prozess der Miniaturisierung des Haarfollikels verläuft identisch wie im Falle des androgenetischen Haarausfalls bei Männern. Für diesen Prozess ist das Hormon Dihydrotestosteron, eine Form des männlichen Testosterons, verantwortlich. Bei Frauen ist der Testosteronwert niedriger als bei Männern, jedoch ist dieser bei einer genetischen Veranlagung zum androgenetischen Haarausfall ausreichend. Hierbei unterscheidet sich jedoch der Verlauf des Haarverlusts bei Frauen mit androgenetischer Alopezie. Zur Beurteilung des Stadiums des Haarausfalls wird das Ludwig-Schema verwendet. Ein Haarausfall charakterisiert durch das Zurückweichen des Haaransatzes und das Erscheinen von Geheimratsecken ist bei Frauen selten der Fall.
Die Zeit spielt in dem Fall ebenso eine große Rolle. Es gibt bereits erforschte und geprüfte Methoden zur Bekämpfung der androgenetischen Alopezie, der Schlüsselfaktor in dem Fall ist jedoch der Zeitpunkt des Therapiebeginns. Wird der androgenetische Haarausfall frühzeitig diagnostiziert, so können erfolgreichere Resultate erwartet werden.
Diffuse Alopezie – Telogeneffluvium
Ein diffuser telogener Haarausfall kann in zwei Formen auftreten – akut als auch chronisch.
Ursachen
Bei akuter als auch chronischer telogener Alopezie ist am häufigsten ein Entzündungsfaktor der Auslöser des Haarausfalls, der einige Monate vor Beginn des Haarverlusts auftrat.
Hierbei können viele Faktoren genannt werden: Stress, hohes Fieber, Operationen mit Narkose, drastische Diäten, Schilddrüsenerkrankungen, Anämie, Diabetes mellitus usw.
Wie bereits der Name verrät, übergeht das Haar durch einen bestimmten Reiz von der Anagen- in die Telogenphase und fällt folglich innerhalb kürzester Zeit aus.
Verlauf
Bei diffiseum telogenem Haarausfall lichtet sich das Haar gleichmäßig auf dem ganzen Kopf. Dieser kann sowohl plötzlich, akut als auch chronisch auftreten.
Hierbei ist eine richtige Diagnosestellung und eine entsprechende Behandlung der Ursache und des Haarausfalls von großer Bedeutung.
Alopecia areata– kreisrunder Haarausfall
Es leidet ungefähr 0,1% der Weltbevölkerung an kreisrundem Haarausfall, was ca. 4 Millionen Menschen ausmacht. Diese Art des Haarausfalls betrifft Erwachsene, unabhängig vom Geschlecht, als auch Kinder. Der Haarausfall kann sich fortschreitend entwickeln, kann allerdings auch bei einem bestimmten Stadium verbleiben. Die Diagnose des kreisrunden Haarausfalls ist meist leicht zu stellen, allerdings sollten andere Krankheiten ausgeschlossen werden.
Ursachen
Die Erkrankungsursache wurde bisher nicht eindeutig erkannt und erforscht. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass es sich hierbei um eine Erkrankung mit autoimmunologischen – womöglich auch genetischen – Hintergründen handelt. Die neusten Forschungen belegen deutlich, dass mehrere Faktoren den Eintritt der Erkrankung beeinflussen.
Verlauf
Bei kreisrundem Haarausfall werden die Haarfollikel vom Körper als „fremd“ erkannt und attackiert. Bemerkenswert ist hierbei, dass bei von der Krankheit betroffenen Personen oft andere autoimmunologische Erkrankungen auftreten, wie z.B. Weißfleckenkrankheit, Schilddrüsenerkrankungen, rheumatoide Arthritis und ähnliches. Dies ist allerdings keine Regel und die von diesem Haarausfall betroffene Person kann vollkommen gesund sein, ohne dass weitere Symptome auftreten.
Es wird zwischen drei Arten der Alopecia areata unterschieden:
• Alopecia areata – dies ist die häufigste Form des Haarausfalls, bei welcher entzündliche Stellen auf der Kopfhaut erscheinen (charakteristisch sind hierbei die kreisrunden Formen verschiedenster Größen),
• Alopecia totalis – dies ist die fortgeschrittene Form der Alopecia areata, die einen Haarverlust des ganzen Kopfhaars verursacht,
• Alopecia universalis – Hierbei kommt es zum Verlust der gesamten Körperbehaarung, dies ist die stärkste Form des kreisrunden Haarausfalls
Prognose
Leider kann der Verlauf des kreisrunden Haarausfalls nicht vorbestimmt werden. Bei vielen Personen verbleibt der kreisrunde Haarausfall in Form der entzündlichen Stellen auf der Kopfhaut (Alopecia areata). Bei anderen hingegen evolviert die Erkrankung in eine stärkere Form des kreisrunden Haarausfalls, wie Alopecia totalis oder Alopecia universalis.
Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass bei dieser Erkrankung die Haarfollikel nicht geschädigt werden, sodass das Haar unabhängig von der Krankheitsdauer wieder nachwachsen kann. Remissionen der Erkrankung können am häufigsten im Falle der Alopecia areata beobachtet werden. Auf eine schlechtere Prognose deutet ebenso die Erkrankung im frühen Kindesalter hin.
Behandlung
In der Dermatologie bestehen zwei Behandlungsansätze des kreisrunden Haarausfalls.
Oftmals wird empfohlen den Krankheitsverlauf zu beobachten, da die Erkrankung oft spontan ausheilen kann (dies erfolgt bei ca. 70% der Patienten innerhalb des ersten Krankheitsjahres).
Entscheidet man sich allerdings für eine Therapie, so werden häufig folgende Mittel eingesetzt: Kortikosteroide, Mesotherapien, durchblutungsfördernde Medikamente für die Haut, Phototherapien etc.
Die besten Ergebnisse können bei Alopecia areata erzielt werden, bei welcher nur einige Kopfstellen vom Haarverlust betroffen sind. Die Therapieresultate als auch die Wiederholbarkeit der Therapien hängen individuell vom Patienten ab.
Weitere Ursachen des Haarausfalls
Die Ursachen für den Haarausfall können vielfältig sein. Dazu gehören unter anderem fehlende Nährstoffe, Stress, aber auch autoimmunologische Erkrankung unbekannter Herkunft. Die häufigste Form ist der androgenetische, difusse und der kreisrunde Haarausfall, allerdings sollten auch weitere Erkrankungen und Faktoren genannt werden, die zum Haarverlust führen können.
Vernarbende Alopezie
Diese Art des Haarausfalls beschreibt eine dauerhafte, unwiderrufliche Zerstörung des Haarfollikels. Diese Erkrankung kann angeboren sein, jedoch kann eine spätere Entwicklung dieser durch bestimmte Auslöser nicht ausgeschlossen werden, diese sind beispielsweise Wunden, Strahlungen, Verbrennungen, Verätzungen, Erfrierungen, schwere Entzündungen, Infektionen.
Traktionsalopezie
Dieser Haarausfall wird meist durch eine falsche Auswahl der Alltagsfrisur verursacht. Betroffen sind meist Frauen mit eng am Kopf anliegenden Flechtzöpfen oder dauerhaften Haarverlängerungen.
Bei dieser Art des Haarausfalls werden die Haarfollikel ständig geschädigt, was letzlich zum Haarausfall führt. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine Heilung und das Nachwachsen des Haars.
Chemotherapie
Der Haarausfall aufgrund einer Chemotherapie kann als eine gewöhnliche, aber reversible Nebenwirkung gesehen werden. Die Art des Haarverlusts hängt vom Chemotherapeutikum, der Dosierung und den angeborenen Prädispositionen des Patienten ab. Das Chemotherapeutikum dient im Organismus zur Bekämpfung von Zellen und aus diesem Grund werden zugleich Haare attackiert, die sich zu 90% im Anagen, als in der Wachstumsphase, befinden (die Zellen vermehren sich ständig, das Haar wächst täglich).
Trichotillomanie
Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung psychischen Ursprungs. Das Erscheinungsbild ist ein zwanghaftes Ausrupfen der Kopfhaare, nicht selten auch der Wimpern und Augenbrauen. Am häufigsten tritt die Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ein. Die Ursache der Erkrankung ist meist eine psychische Störung oder Stress und das Ausrupfen der Haare dient zur Abreaktion.
Das Ausreißen der Haare geschieht meist unbewusst. Die Trichotillomanie zieht sich oft spontan zurück, manchmal wird jedoch eine Therapie beim Psychologen benötigt.
Seborrhoische Dermatitis
Dies ist eine Erkrankungen, die durch hormonelle Faktoren verursacht wird und bei welcher Haarausfall beobachtet werden kann. Die Erkrankung wird oft von Hautentzündungen begleitet, die durch eine Überproduktion der Talgdrüsen ausgelöst werden, die sich in der Nähe der Haarfollikel befinden.
Bei einer seborrhoischen Dermatitis ist der Haarfollikel nicht beschädigt.
Haarausfall und Menopause
Der Haarausfall in der Menopause wird durch die hormonellen Veränderungen im Körper einer Frau verursacht. Der Östrogenspiegel sinkt und verkürzt zugleich die Wachstumsphase des Haars. Auch die Haarstruktur wird verändert – aufgrund von Hormonstörungen wirken sich die Androgene auf Frauen in den Wechseljahren stärker aus, wodurch der Durchmesser des Haars verändert wird und das Haar an Glanz verliert. Das Haar kann zudem brüchiger erscheinen, demnach wird mehr Haarpflege benötigt.
Haarausfall nach einer Schwangerschaft
Der Haarausfall nach einer Schwangerschaft bei jungen Müttern ist durchaus ein physiologischer Prozess. Während einer Schwangerschaft ist die Östrogenproduktion besonders hoch. Die Wachstumsphase des Haars wird somit verlängert und das Haar fällt kaum aus – weder beim Waschen noch beim Bürsten. Nach der Geburt des Kindes sinkt der unnatürliche Östrogenspiegel erneut und ab dem Moment, zwischen dem 3. und 6. Monat nach der Geburt, verstärkt sich der Haarausfall deutlich. Haare, die während der Schwangerschaft nicht ausgefallen sind, fallen nun verstäkt aus und erwecken den Eindruck eines übermäßigen Haarausfalls.
Haarausfall bei Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS)
Das Polyzystische Overialsyndrom ist eine endokrinologische Erkrankung, von welcher ungefähr 15% der Frauen betroffen sind. Diese ist gekennzeichnet durch Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit, Übergewicht und nicht selten einer vermehrten Körperbehaarung. Das letztere wird durch den Hyperandrogenismus beeinflusst, was als Hauptmerktmal des PCOS gesehen werden kann. Dieser verursacht Haarausfall auf dem Oberkopf – das typische Erscheinungsbild bei androgenetischem Haarausfall. Hierbei wird ein Besuch in der gynäkologischen Endokrinologie benötigt.
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